
Der Ausbau des LTE-Netzes in Deutschland ist zwar im vollen Gange, große Teile der Republik sind im Moment aber noch nicht erschlossen. Für Nutzer und Endgerätehersteller ergeben sich daraus mehrere Probleme. Zum einen kann LTE das Versprechen, mobiles Internet zu bieten bisher kaum erfüllen, zum anderen macht es deshalb wenig Sinn, Handys und Tablets mit der neuen Technologie auszustatten, da seitens der Abnehmer kaum Bedarf besteht. Ein erfolgreich verlaufener Test des chinesischen LTE-Zulieferers ZTE bringt dieses Problem der Lösung ein großes Stück näher. Erstmals konnte bewiesen werden, dass TD-LTE-Endgeräte auch mit älteren Datenübertragungsstandards zusammenarbeiten können.
Interoperabilitätstest belegt Abwärtskompatibilität
Kompatibilität zu älteren Technologien wie UMTS und GSM gilt als einer der Hauptvorteile von LTE gegenüber Konkurrenzstandards wie WiMAX. Bisher stand diese Möglichkeit aber nur auf dem Papier und spielte in der Realität des Ausbaus keine Rolle. Dies dürfte sich zukünftig ändern, da es ZTE, einem der größten Anbieter von LTE-Endgeräten, gelungen ist, die Interkompatibilität in der Praxis zu beweisen. Getestet wurde dabei die Kommunikationsfähigkeit eines TD-LTE-Terminals mit verschiedenen anderen Technologien, darunter auch alternative LTE-Architekturen und ältere UMTS- und GSM-Standards. Das Multi-Mode-fähige Gerät konnte bei diesem Test problemlos Verbindungen herstellen und Daten übertragen.
Wichtiger Schritt für den LTE-Ausbau
Was banal klingt, ist vor allem für Nutzer von LTE-Hardware von großer Bedeutung, da es für die Mobilität der verwendeten Hardware garantiert. Ist gerade kein mit LTE ausgerüsteter Funkmast verfügbar, bucht sich das Handy oder der LTE-Stick einfach in das vorhandene UMTS- oder GSM-Netz ein und versorgt den Nutzer auch weiterhin mit mobilem Internet. Und auch für die Netzbetreiber ist der erfolgreiche Interoperabilitätstest ein gutes Signal, zeigt er doch, dass das bisher lückenhaft ausgebaute Netz nicht bedeutet, dass LTE-Kunden in großen Teilen Deutschlands ohne Verbindung auskommen müssen. Bisher hatte man versucht, dieses Szenario durch den Abschluss nationaler Roaming-Abkommen zu verhindern – LTE-Nutzer hätten dann auf die Netzarchitektur verschiedener Anbieter zurückgreifen können. Allerdings blieben die Verhandlungen bislang fruchtlos.