
Die Deutsche Telekom hat heute ihren ersten LTE-Standort in Mecklenburg-Vorpommern in Betrieb genommen. Die Basisstation steht in Lübz (Landkreis Parchim) und soll die umliegenden, bislang nur unzureichend mit schnellen Breitband-Verbindungen versorgten Gemeinden mit schnellem Internet bedienen. Nach Angaben des Unternehmens betrifft dies konkret die Orte Granzin, Lutheran, Passow und Werder. Bis Ende des Jahres sollen mehr als 1.500 Orte von der Telekom mit LTE versorgt werden. Jürgen Seidel, Wirtschaftsminister des ostdeutschen Bundeslandes betonte, schnelle Breitbandnetze seien heute ebenso wichtig wie Energie- und Verkehrsnetze.
Bereits 30.000 Anfragen bei Koordinierungsstelle
Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hat für die Organisation des Breitbandausbaus eigens eine „Breitband-Koordinierungsstelle“ beim „Zweckverband Elektronische Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern“ eingerichtet, die die mit schnellen Breitbandverbindungen unterversorgten Gemeinden unterstützen, aber auch Ansprechpartner für die Netzbetreiber sein soll. Nach offiziellen Angaben sind bei der Koordinierungsstelle bislang rund 30.000 Bedarfsmeldungen eingegangen. Vom Land selbst wurden bisher insgesamt 194 Breitbandprojekte in ländlichen Gebieten mit rund 11 Millionen Euro finanziert. Realisiert wurden diese Projekte zu rund 75 Prozent von der Deutschen Telekom. Damit konnten etwa 13.000 Privathaushalte und 6.000 Gewerbetreibende mit schnellen Breitbandverbindungen versorgt werden.
Auflagen sollen schneller als gefordert erfüllt sein
Das Bonner Unternehmen verspicht indessen, die von der Bundesnetzagentur (BNetzA) gesetzten Anforderungen bei der Nutzung der LTE-Frequenzen vorzeitig realisieren zu können. Die BNetzA hatte den Bietern bei der Vergabe der Frequenzen zur Auflage gemacht, dass bis zum Jahr 2016 neunzig Prozent der bislang unterversorgten Gebiete mit Breitbandverbindungen abgedeckt sein sollen. „Wir sind zuversichtlich, die Auflagen sogar noch früher zu erfüllen“, sagte nun der Technik-Geschäftsführer der Telekom, Bruno Jacobfeuerborn. LTE, der Nachfolgestandard von UMTS, sendet auf den ehemaligen Rundfunkfrequenzen der „Digitalen Dividende“, die im Februar 2010 durch die Bundesnetzagentur versteigert worden waren.